Bist Du schonmal geflogen? Erinnerst Du Dich an die Vorführung der Sauerstoffmasken?? Wichtig ist, sich selbst zuerst die Maske anzulegen, dann erst mitreisenden Kindern oder anderen hilfebedürftigen Personen.

Ich zuerst. Lass das mal sinken. Ich zuerst.

Gar nicht so einfach, das anzunehmen (nicht nur) als Mama. Da ist der Haushalt, vielleicht Dein Job oder ein Partner, der Aufmerksamkeit möchte. Da ist Dein Kind, was an Dir klebt. Und da bist Du, die es allen Recht machen möchte, alle Rollen erfüllen möchte und sich dabei ganz leicht selbst verliert. Und dann stehst Du als Mama heulend unter der Dusche und möchtest einfach mal 5 Minuten alleine sein und alles raus lassen. Ich kenne das. Obwohl ich Yoga unterrichte und oft meditiere, kam ich selber grade am Anfang meines Mama-Seins, in dem sich alles erstmal finden muss, oft zu kurz. Duschen ist da ein guter Weg, sich um sich selbst zu kümmern und alle negativen Energien mit Wasser wegzuwaschen. Wasser reinigt energetisch.

Wenn es um Selbstfürsorge geht, denken viele, sie müssen gleich eine zweistündige Massage buchen, einen ganzen Tag in der Therme verbringen oder die Nacht durchtanzen, so wie vielleicht vor den Kindern.

Aber wie können wir noch Selbstfürsorge anwenden? Es muss ja nicht immer gleich ein Wochenende im Wellness-Hotel sein. Viele Kleinigkeiten wirken oft viel mehr als eine große Sache. Hier sind ein paar Ideen, auf die Du vielleicht noch nicht gekommen bist:

  1. Schreibe jeden Tag etwas auf, was Du an Dir selbst liebst. Schaff Dir dafür ein kleines Heft oder Büchlein an und schreibe mindestens einen ganzen Satz. Das kann etwas äußerliches sein, aber auch ein innerer Wert, etwas, dass Du getan hast, eine kleine Anekdote aus Deinem Leben.
  2. Gehe alleine ins Kino oder ins Theater. Ziehe Dir etwas hübsches an, mach Dich zurecht, lass das Kind für einen Abend beim Papa oder bitte die Großeltern zum Babysitten. Es gibt auch Vorstellungen um 17 oder 18 Uhr. Suche Dir einen Film aus und verbringe diese Stunden nur mit Dir alleine. Kauf Dir Popcorn oder Chips oder bring Dir Gurkensticks mit. Sei Deine eigene beste Freundin!
  3. Akzeptiere ein Kompliment. Beobachte Dich mal selber, wenn Dir jemand etwas nettes sagt, Deine Arbeit lobt oder Deinen Pulli mag. Spielst Du Dich runter? Sagst Du sowas wie „ach, der Pulli ist schon alt/ist ein Geschenk meiner Schwester/steht mir gar nicht so gut“?? Wenn ein Kollege etwas lobt, dass Du getan hast, entgegnest Du sowas wie „ach, das war doch gar nichts/nicht der Rede wert“ oder bringst Du Kollegen ins Spiel, die beteiligt waren? Ich sage damit nicht, dass Du Dich mit fremden Federn schmücken sollst. Aber vielleicht sagst Du einfach mal „Danke“ statt einer Entgegnung.
  4. Gehe ohne Smartphone oder Musicplayer spazieren. Nur Du und die Umgebung. Bevorzuge Natur. Ein Park, ein Wald, ein Spaziergang an einem See. Nutze Deine Mittagspause oder mache einen kleinen Umweg vor oder nach der Arbeit. Oder nimm Dir abends diese Auszeit, wenn Dein Kind schon schläft. Beobachte, was um Dich herum geschieht. Fühle den Boden unter Dir. Spüre Deinen Atem.
  5. Gib Dir selbst eine Hand- oder Fußmassage. Hast Du Dir schonmal die Hände massiert? Oder massieren lassen? Nimm Dir Deine Lieblingshandcreme, lege Ringe dafür ab und lass Dir Zeit. Vielleicht beginnst Du erstmal mit sanftem Druck auf der Handfläche? Spürst die Handknochen und die Räume dazwischen. Finde Deine Lieblingsstellen, an denen Du mit Druck verweilen möchtest. Gehe dann weiter zu den Fingern, streiche die Finger nach oben aus. Massiere die Fingergelenke und die Zwischenräume. Zum Abschluss streiche die ganze Hand vom Handgelenk bis zu den Fingerspitzen aus.
  6. 15 Minuten lang tanzen!!Mach Dir Deine Lieblingsmusik an und tanze 15 Minuten ausgelassen!! Das sind 3-4 Songs oder einer in Endlosschleife. Sing dazu oder mache auch mal lustige Bewegungen. Schüttel Dich, hüpfe dabei, hab Spaß!! Keiner guckt zu, keiner sieht Dich, keiner bewertet, was Du tust. Du kannst ganz Du selbst sein.
  7. Male oder zeichne etwas!! Auch wenn Du von Dir denkst, Du kannst das nicht. Such Dir ein Blatt Papier und einen Bleistift oder nimm Pinsel und den Tuschekasten vom Kind. Such Dir ein Thema vorher, Blumen zum Beispiel oder ein bunter Schmetterling. Du kannst ein Foto suchen oder eine Blume fotografieren, die Du dann später nachmalst. Und dann sei offen für das, was kommt. Lass es aus dir heraus fließen. Finde Deinen Flow.

Vielleicht kommst Du selber noch auf so einige Ideen… Denke immer daran, nur wenn Dein Glas voll ist, kannst Du anderen etwas abgeben. DU bist die wichtigste Person in Deinem Leben. ❤️

Alles Liebe,

Katharina